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Indianerinnen und Indianer Nordamerikas

winnetou

Gute Indianer und böse Indianer. Winnetou auf einer Briefmarke (1987) der Deutschen Bundespost. Die Abbildung entspricht der Darstellung auf dem Buch Winnetou I (Karl May’s Gesammelte Werke, Band 7). Wikipedia.

Der Wilde und der edle Wilde

Das Bild von der Welt und der Blick auf die Welt: Wir sehen zuerst einmal das, was wir schon kennen, das, wovon wir schon ein Bild haben. Unser Standort bestimmt unseren Blickwinkel, und dieser Blickwinkel bestimmt unser Bild. Das ist so klar und einfach, dass wir uns dessen meist gar nicht bewusst sind. Wir machen uns Vorstellungen von der Welt, damit wir uns darin zurecht finden. Wenn wir uns zurecht finden, meinen wir, unsere Vorstellungen seien richtig. Aber dass wir uns zurecht finden, bedeutet nicht, dass unsere Vorstellungen die Wirklichkeit sind. Wer der gute und wer der böse Indianer ist, kommt auf unseren Standpunkt an. Aber das ist vielleicht sowieso nicht die entscheidende Frage. Bruno Bucheli

z.B.
„Es gab von Beginn an das Bild des guten und des schlechten Indianers“, sagt die Historikerin Heike Bungert von der Universität Münster. Je weiter entfernt sie von der eigenen Lebenswelt waren, umso positiver wurden sie wahrgenommen. Wer als Europäer die ideale soziale Ordnung darstellen wollte, habe hervorgehoben, wie gut die Indianer miteinander umgingen. Das Bild des edlen Wilden, der im Einklang mit der Natur und seinen Mitmenschen lebt, hat sich bis heute gehalten.
Mehr verteufelt als verklärt wurden die Indianer von den Siedlern, die im Zuge der stetigen Einwanderung aus Europa immer weiter nach Westen vorrückten. „Wenn man vor Ort das Land besiedeln wollte, auf dem Indianer lebten, dann galten sie als heimtückisch, brutal, grausam, heidnisch und unzivilisiert.“ Auch sahen viele Siedler es als ihr gutes Recht an, Land urbar zu machen, das die Indianer scheinbar gar nicht brauchten. Die Indianerbilder des Edward Curtis. 🌍 Rebecca Hahn. faz.net 

z.B.
Schon das Wort "Western" verrät die kolonialistische Perspektive der Genres: Es greift die Bewegung der Pioniere auf, vor denen sich das Territorium der indigenen Bevölkerung wie ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten ausbreitet – eine Wildnis, die es zu erschliessen und zu zivilisieren gilt. In dieser Sichtweise ist die Rolle der indigenen Menschen festgeschrieben: Sie verkörpern das Wilde, das der Zivilisation im Weg steht. ... Tatsächlich ist der Western aber auch kein rein US-amerikanisches Phänomen. So erlebte das deutsche Kino in den 1960er- und 1970er-Jahren eine regelrechte Wild-West-Welle: In der Bundesrepublik verklärten eskapistische Karl-May-Verfilmungen den fiktiven Apachenanführer Winnetou zum strahlenden Helden.  "Edle Wilde" und "wilde Bestien". Die Darstellung der Native Americans im Western. 🌍 Jörn Hetebrügge. kinofenster.de 

z.B.
Es ist eine, bis heute praktizierte (nicht nur) amerikanische Methode, die kulturelle Vielfalt und soziale Vielschichtigkeit des eigenen Landes, wie auch der Welt, aus Gründen des besseren Überblicks und der besseren Einordnung und der besseren Kontrolle in Gut und Böse einzuteilen. Und so spricht man von guten Indianern und bösen Indianern. Die "Guten", das waren in der Vergangenheit jene, die mit sich reden liessen: die bereit waren, gegen Ihresgleichen auszusagen und die Waffe zu ziehen; die eine radikale kulturelle Transformation über sich ergehen liessen und bereit waren, ihre Spiritualität gegen die Bibel einzutauschen, und damit ihre Identität gegen die der Eroberer. Während die "Bösen" sich nicht änderten, also weiterhin darauf beharrten, Indianer zu bleiben. Nach diesem Muster erfolgte die Indianerpolitik bis in die frühen Siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Gute und böse Indianer. 🌍 Gesellschaft für bedrohte Völker. gfbv.de

z.B.
In der Darstellung der Indianer folgt James Fenimore Cooper einem bestimmten Schema: Viele von ihnen entsprechen dem Typus des "edlen Wilden", andere werden als abgrundtief böse und verschlagen geschildert. Coopers Romane beeinflussten auf verhängnisvolle Weise die öffentliche Meinung über die von ihm geschilderten Indianerstämme (Huronen = böse, Delawaren = gut), obwohl diese Charakterisierung der künstlerischen Freiheit des Autors entsprang. J. F. Cooper: Der letzte Mohikaner: Zusammenfassung.🌍 getabstract.com 

z.B.
Winnetou ist eine Figur aus dem gleichnamigen Roman und anderen Werken des deutschen Autors Karl May (1842–1912), die im Wilden Westen spielen. Winnetou ist ein fiktiver Häuptling der Mescalero-Apachen. Er verkörpert den edlen, guten Indianer und kämpft für Gerechtigkeit und Frieden. Dabei wird er meistens von seinem weissen Freund und Blutsbruder Old Shatterhand begleitet, aus dessen Sicht als Ich-Erzähler die Geschichten um Winnetou oft verfasst sind. 🌍 Wikipedia: Winnetou 

z.B.
The emphasis on "bad" and "good" Indigenous characters has a long history in American media. Most often in westerns and historical dramas, especially prior to the 1960s, the "bad" Indigenous characters were depicted as secretive or unwilling to assist Euro-American characters, while the "good" ones led Euro-American protagonists to gold, free land, help for their injuries, spiritual enlightenment, or anything else they needed or wanted. These tropes are sometimes referred to as the "savage" versus the "noble savage." Why the Myth of the “Savage Indian” Persists.🌍 Virginia McLaurin. sapiens.org 

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letztmals geändert am 19.03.2023