Western
The Wild Bunch
(1969, Sie kannten kein Gesetz)
Regie: Sam Peckinpah -
Buch: Sam Peckinpah, Walon Green, Roy N. Sickner.
Kamera: Lucien Ballard -
Musik: Jerry Fielding -
Produzent: Phil Feldman.
Darsteller:
William Holden,
Ernest Borgnine,
Robert Ryan,
Edmond O'Brien,
Warren Oates,
Ben Johnson,
Jaime Sánchez,
L.Q. Jones,
Emilio Fernandez,
Strother Martin,
Jaime Sanchez,
Emilio Fernández,
Albert Dekker,
Bo Hopkins,
Jorge Russek,
Alfonso Arau,
Aurora Clavel,
Sonia Amelio.
- ☆ Schlachtfeste
- ☆ Zeitlos
- ☆ Nihilistisch
- ☆ Relikte des alten Westens
- ☆ Meisterwerk
- ☆ A bunch of outlaws
- ☆ Allegory about Vietnam
- ☆ Controversial
- ☆ A true classic
- ☆ Bad men in bad times
- ☆ Poetic hymn to violence
Eine verwilderte Gruppe von Outlaws macht auf der Flucht vor Kopfgeldjägern in Mexiko Geschäfte mit der Bande eines marodierenden Generals, der jedoch ein falsches Spiel treibt. - Ein meisterhafter und hervorragend besetzter Western von Sam Peckinpah. Mit ästhetischer Kraft werden Korruption, Gewalt und Missbrauch von Gesetz und Macht geschildert.

Im Jahr 1914, da Automobile und Flugzeuge eine neue, rasante Ära andeuten, ist die Zeit der Desperados, die auf ihren Beutezügen durch den Westen der USA streifen, eigentlich schon vorbei. Doch der alte Haudegen Pike und seine Bande von Outlaws wollen es noch nicht wahr haben und planen einen neuen Coup. Als sie in einem verschlafenen Städtchen an der texanisch-mexikanischen Grenze das Büro einer Eisenbahngesellschaft ausrauben, geraten sie aber in einen Hinterhalt. Die Bande kann dem Blutbad zwar entkommen, doch Deke Thornton, Pikes ehemaliger Weggefährte und nun Anführer einer Truppe von Kopfgeldjägern, ist ihnen dicht auf den Fersen. Auf der Flucht geraten sie in Mexiko an den verschlagenen und marodierenden General Mapache, der Pikes Bande ein Geschäft vorschlägt: Für 10.000 Dollar in Gold sollen sie einen US-Waffentransport überfallen und Mapaches Leute mit modernen Waffen ausstatten. In seiner Zwangslage geht Pike auf das Angebot ein. Doch nachdem er die Waffen geliefert hat, spielt Mapache ein falsches Spiel. Er lässt einen von Pikes Männern gefangen nehmen, foltern und töten. Ihrem Ehrenkodex verhaftet, bleibt den Desperados keine Wahl: In fatalistischer Gleichgültigkeit entfesseln sie mitten in Mapaches Lager einen aussichtslosen Vergeltungskampf ...

The Wild Bunch ist ein Klassiker des Genres, ein Prototyp des Spätwestern. Seine Helden sind wandelnde Anachronismen, die als Desperados mit ihrer naiven Definition von Ehre, Männlichkeit und Kameradschaft in der längst angebrochenen Epoche der Maschinen, der Geschwindigkeit und der grossen Gesellschaften keine Chance mehr haben. Sam Peckinpah, einer der letzten grossen Western-Regisseure (Sacramento; Sierra Charriba; Pat Garrett jagt Billy the Kid), inszenierte ihren Untergang als Totentanz, in dem die Gewalttätigkeit der Protagonisten nie unterschlagen wird. Die Kampfszenen, die Kameramann Lucien Ballard oft gleichzeitig aus mehreren Perspektiven und in Slow-Motion aufnehmen liess, gerieten in der ungewöhnlichen und bahnbrechenden Montage von Cutter Lou Lombardo zu einem Ballett des Todes, das Peckinpah für die einen zu einem "Apologeten der Gewalt", für die anderen zu ihrem "schärfsten Kritiker" machte. 🌍 3sat.de

Schlachtfeste
Getötet wird viel in The Wild Bunch, der Film beginnt
und endet mit Schlachtfesten, die in die Filmgeschiche eingegangen sind.
Am Anfang schießen sich die Männer um Pike Bishop ihren Weg frei,
am Ende finden sie auch im grausigen Blutbad weder Freiheit noch Erlösung.
Zwei Helden präsentiert der Film und zerlegt sie gnadenlos: Bishop wie
Thornton nehmen sehr genau die strukturelle Position im Western ein, die
einst die Helden ausmachte, sie sind kompromisslos, intelligent, mutig. Dennoch:
beider Situation ist von Beginn an rettungslos moralisch korrumpiert, beide
lassen, ohne mit der Wimper zu zucken, Unschuldige sterben. Vor allem: der
Film schlägt sich auf die Seite weder des einen noch des anderen,
verschweigt, ostentativ, demonstrativ, nicht die dunklen Seiten. Die erste
Schießerei, nachdem Bishop und seine Männer in die von Thornton
aufgebaute Falle gelaufen sind, lässt bereits alle Fragen offen. Peckinpah
schneidet nicht nur schnell und er tut dies nicht um der schieren
Überwältigung des Betrachters willen. Die Konfusion, die er inszeniert
und auslöst ist Schnitt und Zoom und Perspektivenwechsel gewordene Methode:
man sieht, ohne jede Präferenz der Kamera, lachende Täter, sterbende
Opfer, die Guten, die kaltblütig Unschuldige erschießen, die
Bösen, die sich ihrer Haut erwehren, die durch und durch verkommene
Hilfstruppe Thorntons, den jungen Sadisten auf Seiten Pikes, der seine Geiseln
quält, den sehenden Auges zum Kanonenfutter zu machen dennoch nicht
zu rechtfertigen ist. Diese Konfusion aller moralischen Maßstäbe
ist der Ausgangspunkt. Der Rest des Films spielt das, im Aufgreifen und
Verändern der Topoi des heroischen Westerns, durch.
🌍 Ekkehard Knörer jump-cut.de

Zeitlos
Was den Film auch weit über 30 Jahre später als zeitloses Meisterwerk bestehen lässt, ist nicht die Radikalität des Blicks, den
Peckingpah auf seine Figuren und ihre Umstände wirft. Es sind auch nicht die Gewaltexzesse, die in beinahe unvergleichlicher Weise speziell
in den beiden den Film einrahmenden Massakern aus der Handlung herausbrechen. Sicher haben diese bis dahin mit ungekanntem ästhetischen Willen
inszenierten Orgien ihre Spuren in den nachfolgenden Generationen hinterlassen. Scorsese, Tarantino oder John Woo werden immer wieder gerne genannt.
Alles richtig und dennoch: The Wild Bunch ist ganz nebenbei von einer künstlerischen Vision geprägt, die sich durch alle Departements
hindurchzieht. Der Score von Jerry Fielding treibt die verbindenden Szenen unerbittlich voran, wenn sich die Geschichte eine Auszeit genommen hat und
zum nächsten dramatischen Wendepunkt voranschreitet. Der Rhythmus, sowohl im Grossen als auch in den Szenen selbst, unterstreicht das übergeordnete
Prinzip des Films. Der Gewalt folgen ruhige, befriedete Momente, die bei Peckinpah einem Stillstand gleichkommen und lediglich einem Ziel dienen: dem
erneuten Ausbruch von Gewalt. Wieder die Superlative: mit 3643 Schnitten stellte der Film einen neuen Rekord auf. Geschuldet ist dieses hohe Schnitttempo
natürlich den in ausgiebiger Länge inszenierten Shoot-outs. Aber auch in den ruhigen Passagen entwickelt der Film eine hypnotische Sogkraft.
Die Kameraarbeit von Lucien Ballard, mit ihren an Ford erinnernden Totalen und dann wieder der beklemmenden Reduzierung, die die Haltung des Films auf
den Punkt bringt, wenn sie ihre Figuren nicht loslässt, und mit ihnen den Zuschauer.
🌍 Thomas Reuthebuch filmtagebuch.blogger.de

Nihilistisch
Sam Peckninpah's The Wild Bunch ist mit anderen Western nicht vergleichbar. Er hat nicht die Coolness eines Zwei glorreiche Halunken oder
den Idealismus eines Filmes wie Die glorreichen Sieben; er mutet dagegen sogar fast nihilistisch an. Peckinpah hat für den Film fast nur
alte Haudegen gecastet, William Holden (Die Brücke am Kwai, verstorben am 16.11.1981) sowie Ernest Borgnine (Das dreckige Dutzend),
Warren Oates (The Border, verstorben am 03.04.1982), Robert Ryan (Das dreckige Dutzend, verstorben am 11.07.1973) und Ben Johnson (Hängt ihn höher,
verstorben am 08.04.1996). Dass die Hauptrollen an solche Leute vergeben worden sind, Schauspielern mit Charakter, verleiht dem Film ein grosses Mass an
Glaubwürdigkeit.
🌍 Aniki film-dimension.de

Relikte des alten Westens
Hier geht es um Begriffe wie Freundschaft, Ehre (bis zum mittlerweile
der Rezession verfallenen Begriff des Ehrenworts), Sehnsucht und
Sinnsuche. Lauter altmodische Dinge, Relikte des alten Westens und
einer alten Ordnung, die in Zeiten der Freien Liebe und des Hippiedaseins
rapide in Vergessenheit gerieten. The Wild Bunch ist
auch und gerade ein Film seiner Zeit. Frappierend ist die Tatsache,
dass The Wild Bunch nahezu zeitgleich mit Butch
Cassidy and the Sundance Kid gedreht wurde und auch nahezu
synchron mit diesem in die Kinos kam. Auf den ersten Blick findet
man Parallelen - alternde Helden, die in modernen Zeiten nicht mehr
zurecht kommen und das Exil suchen, nur um dort ihr Ende zu finden
- aber die Filme könnten nicht unterschiedlicher sein. Auf
der einen Seite Butch Cassidy and the Sundance Kid,
ein Starvehikel mit Slapstick, Popschlagern ("Raindrops keep
falling on my Head") und einem finalen freeze frame, der den
blutigen Tod der Helden vorenthält, um das Publikum nicht zu
verstören. Auf der anderen The Wild Bunch in seiner
dreckigen, blutigen Atmosphäre voller Antihelden, die sich
nur ihrem eigenen Ehrenkodex unterwerfen. "If you side with
a man, you stay with a man. If you can't do that you're just some
kinda animal" sagt Pike in einem Streit zwischen seinen Kameraden,
und dieses Festhalten an Idealen lässt den wilden Haufen zusammen
reiten und zusammen sterben.
🌍 Simon Staake filmszene.de

Meisterwerk
Sam Peckinpahs Meisterwerk wird heute als einer der grössten Western der Filmgeschichte anerkannt. Das war nicht immer so.
Zu seiner Entstehungszeit geriet der Film wegen seiner für damalige Verhältnisse ungewöhnlich krassen Gewaltdarstellung
in die Schusslinie der Kritik. Besonders das finale Massaker mit seinen Zeitlupenstudien von Kopf- und Bauchschüssen stiess
manchem übel auf. Inszeniert ist das als grosse Sinfonie des Untergangs (musikalisch sind die Choreographie des Todes und der
rhythmische Schnitt allemal). Pike und seine Freunde hatten das Pech, ihre Zeit überlebt zu haben, nicht rechtzeitig erschossen
worden zu sein, um als Westernlegenden Einzug in die Geschichte zu halten. Nun verschaffen sie sich einen Abgang, der seinesgleichen
sucht. Wie auch in Peckinpahs späterem Werk The Ballad of Cable Hogue ("Abgerechnet wird zum Schluss" 1970) ist auch und
vor allem das Auto ein Symbol der neuen Zeit: Hier wird es zur Folter des armen Angel eingesetzt - dort findet der Held (Jason Robards)
am Ende unter den Rädern des Vehikels einen unglücklichen Tod.
🌍 prisma-online.de

A bunch of outlaws
It's 1913, a bunch of outlaws, led by Pike Bishop, have been running rampant along the U.S.- Mexican border. Although this "bunch" of aging desperadoes make their fortunes through robbery
and killing, they have a strict code of honour of which they are bound by. But their world is changing rapidly around them - progress is changing the land, and
desperation is destroying the ethics of those around them. "The Wild
Bunch" realize that their place in time is nearly at an end, and they
decide to call it quits and retire after one final haul.
William Holden is Pike Bishop, the charismatic, no-nonsense leader of the Bunch; Ernest Borgnine is Dutch, his dogged, faithful second-in-command; Jaime Sanchez is the alert, graceful Angel, the Bunch's only Mexican (and its one out-and-out idealist); Warren Oates and Ben Johnson are the scurrilous Gorch brothers, Lyle and Tector; Bo Hopkins is Crazy Lee, who has unforgettable psychotic eyes. Pike's nemeses are his ex-partner, Deke Thornton (Robert Ryan), a haunted man who has been hired out of Yuma Prison to hunt Pike down; the ruthless railroad security chief Harrigan (Albert Dekker); and a scurvy band of "gutter trash" (including Strother Martin and L.Q. Jones) out for bounty.
The Wildbunch is hailed as being one of director Sam Peckinpah's best, but it is more than that ... is it an example of American cinema at its best, and rightfully so. 🌍 geocities.com

Allegory about Vietnam
The Wild Bunch is certainly not a
western if one thinks in terms of the simple politics of early John Wayne
films, or those of Audie Murphy or Alan Ladd but, and this illuminates
another framework, it is seen by some to reflect a change in America's
psyche. So here we encounter a social framework. The contrast between
this film and the earlier ones of more straightforward tone is taken up
by Philip French who states: "The Wild Bunch [is] a violent, apocalyptic
movie...in contrast to The Magnificent Seven where a less
equivocal wild bunch intervene in the internal politics of Mexico almost
as if they had anticipated the call of Kennedy's inaugural address ... Now
one views The Wild Bunch as a new-style, soured Kennedy western
and a rather obvious and bitter allegory about Vietnam".
🌍 Adam Shepherd frame24.co.uk
Controversial
Sam Peckinpah's controversial The Wild Bunch caused quite a
stir when it was released. It was denounced heavily from all corners,
yet, as with Bonnie and Clyde two years earlier, survived the
outcry and is hailed as one of the first great modern American films.
It is brutal and violent, to be sure, and the flying bodies and
spraying blood (if John Woo ever saw it, the first and final scenes
must have been an inspiration to him) must have given sixties'
audiences quite a shock. What so often happens with controversial
classics is that the intellectual content beneath the madness (missing
in the imitations, made by those who can't see beyond the madness
itself) isn't discovered and accepted for some time afterward.
The Wild Bunch, for starters, is an absorbing character study. In a broader sense, it's an account of the passing of an old, and in some twisted way honorable, code. The wild bunch is a gang of big time thieves. They steal from banks and trains and so forth, but they only use violence when it's necessary, and they'd prefer not to kill civilians. The new generation doesn't understand these values -- for them, violence and pain is fun. Perhaps the generation before the wild bunch also had a code, one older and more honorable than the bunch's. Then what code, if any, would follow that of the young generation in this film?
The acting is terrific. The movie stars William Holden, Robert Ryan, Ernest Borgnine, and others. See the widescreen version if at all possible, for Peckinpah makes efficient use of his frame, and try to see the director's cut, too, which contains flashback sequences important to understanding the characters. (Initially they were removed to shorten the running time so theaters could fit in more screenings per day.) 🌍 rinkworks.com
A true classic
The Wild Bunch ranks among the greatest Westerns ever made by sheer testosterone alone. It's quite violent, even by today's standards,
but totally exhilirating in the take-no-prisoners attitude in Peckinpah's gritty vision. Great performances, landmark directing, a terrific script
and beautiful cinematography create an Old West unlike any other before in Hollywood. Fittingly enough, this film represented the death of the
Western, both on screen and in Hollywood, before the revisionism of Clint Eastwood later on. A true classic and damn near a masterpiece.
🌍 Vince Leo at qwipster.net

Bad men in bad times
Peckinpah called it a movie about bad men in bad times, but it's much more than that. To me, it's about human nature, shifting values, and what it is to be a man.
Those lovely long shots are in Texas and Mexico, but they could be landscapes of the soul.
🌍 Hayden Childs at thehighhat.com
Poetic hymn to violence
You know those oddball art experiences, the ones where you find yourself reading an artwork completely differently than how it's asking you to take it? Bizarre, aren't they?
Yet sometimes they're OK. The Wild Bunch, for example, famously asks you to take it as an anti-violence movie, yet what's most memorable about the film is how
beautiful the violence it shows is. Finally the best way to take the movie may be as an ambivalent, poetic hymn to violence.
🌍 Michael at 2blowhards.com
Where does The Wild Bunch ask you to take it as an anti-violence film? Been a while since I last saw the film, but in the three or four viewings I've had of the film I don't ever recall it being anti-violence; I thought the balletic quality of the gunfight scenes was one of its selling points from the get-go... 🌍 James Russell at 2blowhards.com
James, As you're right to point out, the case of The Wild Bunch is infinitely more complicated than the Goldbacher case, and Peckinpah-ites will never be finished
trying to make some sense of the movie's meanings, sigh. But here's my gloss: In terms of its narrative, the film's an ode to a vanishing code of honor and way of life.
But almost no one ever seems to have taken the film that way. Everyone takes it as being "about violence" instead. "Violence" became its generally accepted theme. Pro or
anti? The funny thing is that Peckinpah was apparently genuinely surprised that so many people took the film's ultraviolence as a kick and a turn-on. He'd wanted to horrify
them. I'm away from my Peckinpah bios, but here are a couple of quotes from Peckinpah I dredged up online, which I hope are accurate:
"Violence is ugly, brutalizing, and bloody fucking awful. It's not fun and games and cowboys and Indians, it's a terrible, ugly thing. And yet there's a certain
response that you get from it, an excitement, because we're all violent people, we have violence within us...I think everybody will be a little sickened by it,
at least I hope so, or a little dismayed, at least dismayed -- which is the effect that I'm trying for. "
And: "I wanted to show what the hell it feels like to get shot."
As I recall (and my memory may be faulty), the film was semi-intended to be an anti-Vietnam War movie. Then people got off on the violence, Peckinpah became known
as Bloody Sam, and eventually became quite bitter about how he'd become stereotyped in that way (even as he kept marketing the stuff).
🌍 Michael Blowhard at 2blowhards.com