Western
John Ford (1929 - 1989)
John Ford (John Martin Feeney). Geboren am 1. Februar 1894 in Cape Elizabeth, Maine. Gestorben am 31. August 1973 in Palm Desert, Kalifornien.

John Ford gehörte über Jahrzehnte zu den erfolgreichsten Regisseuren Hollywoods. Der US-Amerikaner gewann vier Oscars in der Kategorie "Beste Regie" und ist damit Rekordpreisträger unter den Regisseuren der Oscar-Geschichte.
Er wurde vorallem als führender Regisseur des amerikanischen Westerns berühmt. Er drehte wegweisende Filme des Genres wie "Stagecoach" (1939, Ringo), "The Searchers" (1956; Der Schwarze Falke) und "The Man Who Shot Liberty Valance" (1962; Der Mann, der Liberty Valance erschoss).
Er ist aber auch bekannt für Adaptionen klassischer amerikanischer Romane des 20. Jahrhunderts wie John Steinbecks "The Grapes of Wrath" (1940, Früchte des Zorns). Insgesamt umspannt Fords Filmkarriere über 140 Filme in fast 50 Jahren. Er gilt weithin als einer der wichtigsten und einflussreichsten Filmemacher seiner Generation. Fords Arbeit wurde von seinen Kollegen hoch geschätzt, darunter Orson Welles und Ingmar Bergman.
Ford drehte häufig an realen Schauplätzen (Bild: Monument Valley, Arizona) und stellte seine Figuren vor eine weite, rauhe, unfreundliche Landschaft.

Stagecoach
"Ringo" (1939), im Original "Stagecoach" (Postkutsche), erzählt die Geschichte von neun Personen, die auf ihrer Postkutschenfahrt von Tonto (Arizona) nach Lordsburg (New Mexico) durch Indianergebiet unterwegs sind. Der junge, damals noch kaum bekannte John Wayne spielte Ringo Kid.
Ein kurzer Vorspann bringt die Handlung des Films in einen historischen Hintergrund, der mit der Nennung des Namens Geronimo auf einen Nenner gebracht wird. Der Apachenanführer befand sich in den 1880er Jahren mit einer kleinen Anzahl von Gefolgsleuten auf dem Kriegspfad und verbreitete Angst und Schrecken im Grenzbereich von Arizona und New Mexico.
Dem Drehbuch lag die Erzählung "Stage to Lordsburg" (dt. "Postkutsche nach Lordsburg") von Ernest Haycox zu Grunde. Diese Geschichte war wiederum eine Adaption der 1880 veröffentlichten Novelle "Fettklösschen" ("Boule de Suif") von Guy de Maupassant, deren Handlung in der Normandie zur Zeit des Deutsch-Französischen Krieges spielt.
Die erste in Deutschland vertriebene Fassung des Films bekam den Titel "Höllenfahrt nach Santa Fe" (dabei ging die "Höllenfahrt" nach Lordsburg). Die 1963 neu herausgebrachte Originalfassung erhielt den Titel "Ringo", benannt nach einer der Hauptpersonen.

The Man Who Shot Liberty Valance: James Stewart, John Ford und John Wayne. FOTO:ARTE
The Searchers
John Fords Western "Der Schwarze Falke"" (Originaltitel: "The Searchers"") von 1956 ist die Adaption eines Romans von Alan Le May. Der Film greift in Ansätzen das wahre Schicksal von Cynthia Ann Parker auf. Die Hauptrollen in John Fords Epos spielen John Wayne (Ethan Edwards) und Jeffrey Hunter (Martin Pawley), wichtige Nebenrollen übernahmen Vera Miles (Laurie Jorgensen) und Natalie Wood (Debbie Edwards als Frau) sowie Ward Bond (Samuel Johnson Clayton) und Hank Worden (Mose Harper). Ethan Edwards sucht mit Martin Pawley über Jahre nach der von Indianern entführten kleinen Tochter seines Bruders. Schliesslich findet er Debbie, die mittlerweile bei den Indianern herangewachsen ist.

"Wie kann ein Film, dessen Held ein engstirniger, rassistischer, mörderisch-brutaler Reaktionär ist, zu einem Kultfilm werden? Ein Kultfilm, der immerhin Leute wie Martin Scorsese, Paul Schrader, Steven Spielberg, Michael Cimino, Stuart Byron, John Milius, Wim Wenders, George Lucas, David Lean, Sergio Leone, Robert Aldrich und Francis Ford Coppola zu seinen Anhängern zählen kann? … Wahrscheinlich deswegen, weil die meisten der auf Ethan Edwards zutreffenden Attribute in einem historischen Zusammenhang gesehen werden müssen: Der amerikanische Durchschnittsbürger von 1868 war – und wenn er aus dem Süden stammte, erst recht – ein engstirniger, rassistisch eingestellter Reaktionär." Ronald M. Hahn; Volker Jansen: Kultfilme. Von »Metropolis« bis »Rocky Horror Picture Show«.
(On The Searchers) ...for perhaps the first time, Ford entertained the possibility that the settlers and the Native Americans might be as bad as each other – or, to put it another way, that by scalping his victims, angry Ethan Edwards was no better than a Red Indian savage. That’s progress of a sort, although... (...) It feels as if Ford is cooking the right kind of movie with the wrong set of ingredients. 🌍 Xan Brooks: The Searchers: my most overrated film. theguardian.com
Quellen: Wikipedia: 🌍 John Ford dt 🌍 John Ford en 🌍 Ringo 🌍 Der Schwarze Falke 🌍 The Searchers